Stenkelfeld - Fit für den Muttertag

Stenkelfeld Fit für den Muttertag

Sögel:

Jahrein, jahraus hast du uns immer wieder nicht vergessen,
Hast für unsere hungrigen Mäuler immer gemacht ein schönes, sättigendes Essen.
Kaum zu glauben aber wahr,
Begehen wir heute - wie jedes Jahr -
Wieder deinen Ehrentag, den schönen,
An dem wir wollen dich mit einem Blumenstrauß herzlich verwöhnen,
Und freundlich schlägt Takt für Takt dein treusorgendes Mutterherz.
Für heute soll ruhen der Hausarbeit ewiger Schmerz.

Reporter:

"Lyrik zum Muttertag" ist nur einer von vielen Programmpunkten des Hauptseminars "Fit für den Muttertag - ein zweiwöchiger Lehrgang für Söhne und Ehemänner" hier in der Jürgen-Koppelin-Bildungsstätte unter der Leitung von Friedhelm Pötter. Herr Pötter, worauf stellen Sie dieses Seminarangebot ab?

Pötter:

Nun, äh, Sie habens gehört, die Teilnehmer üben gerade unter Anleitung unseres Schlagerkomponisten Ralf Sögel ein geeignetes Gedicht für den Muttertag ein, um zunächst dem Dank an die Hausfrau gebührenden Ausdruck zu verleihen.

Reporter:

Aha, aber das Gedicht allein wird ja selbst von wohlmeinenden Müttern häufig als zu wenig empfunden.

Pötter:

Öh, das ist richtig, öh, deshalb setzten wir in diesem Seminar zusätzlich auf die Einübung verschiedener Handreichungen und Verrichtungen im Haushalt, mit denen man als Mann ja normalerweise gar nicht in Berührung kommt, nej.

Reporter:

Nich, nein. Was wären denn das so für Handreichungen?

Pötter:

Ja, äh, Moment mal eben. Ja, sehr schön, Herr Söderbaum, äh, aber eine Kleinigkeit noch: Rührei grundsätzlich ohne Schale. So, was hatten Sie gefragt?

Reporter:

Ja, also was lernen die Herren denn hier im Einzelnen?

Pötter:

Ja, Sie sehens ja selber hier in unseren Versuchsküche. Da wird die Anrichtung kleinerer Speisen und der allgemeine Umgang mit Kochutensilien eingeübt und so weiter, nej.

Reporter:

Ja, wie gehts denn dabei voran? Gibts Schon Fortschritte bei den Teilnehmern?

Pötter:

Öh, ja sagen wir mal: bei einigen, nej, also viel Freude macht uns der Herr Sörensen, der beim Schälen von Kartoffeln schon wesentlich flacher anschneidet als zu Beginn des Kurses, so dass mittlerweile fast erbsgroße Stücke in der Kochtopf verbracht werden können. Im Bereich Be- und Entsorgung wäre mit Herrn Pröttel ein weiterer Musterschüler zu nennen. Er brachte vorhin quasi im Alleingang zwei volle Mülltüten an die Tonne. Zum Bierholen aus dem Keller braucht er bislang zwar noch eine Begleitperson, aber da arbeiten wir noch dran, Herr Pröttel, nej.

Reporter:

Also erste Erfolge im Küchenbereich. Stichwort Textil, auch ein weites Feld im Haushalt, welche Probleme stellen sich dem Mann als solchem?

Pötter:

Ein weitverbreitetes Hauptproblem betrifft das Bettenmachen, Sie sehens da hinten sehr schön beim Herrn Krötenkamp. Wir haben versucht, ihn davon zu überzeugen dass man beim Überziehen eines Oberbetts nicht selbst mit in den Bezug reinsteigt, äh, sondern schön von links durchgreift, nich, das will er nun nicht wahrhaben; wir konnten allerdings beobachten, dass er sich vorhin, beim Versuch, eine Seidenbluse auf Leinenstufe zu bügeln, nicht mehr ganz so schlimm verbrannt hat.

Reporter: